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Musk kommentierte Satz über Hassrede lediglich

Tesla-Chef Elon Musk bezeichnet sich immer wieder als Verfechter der Redefreiheit. Angeblich soll er in diesem Zusammenhang gesagt haben: «Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen.» Stammt die Aussage wirklich von ihm?

Bewertung

Es lassen sich keine Belege dafür finden, dass Musk diesen Satz gesagt hat. Er bejahte aber eine ähnliche Aussage eines Twitter-Nutzers aus dem Jahr 2021.

Fakten

Ende Oktober 2022 übernahm Elon Musk Kurznachrichtendienstes Twitter. Die Übernahme wurde von einer aufgeheizten Diskussion über Meinungsfreiheit begleitet. In diesem Zusammenhang wurde auch das angebliche Musk-Zitat über Hassrede in verschiedenen Sharepics verbreitet.

Wann die Aussage gefallen sein soll und in welchem Kontext, geht aus den Zitatkacheln nicht hervor. Gezielte Suchen mit dem Zitat in englischer Übersetzung oder dem Zitat und dem Namen des Tesla-Chefs liefern zunächst keine Treffer.

Eine Suche mit der Suchmaschine Yandex gibt aber einen anderen Hinweis: In einer Bildunterschrift auf Newsweek.com heißt es, Musk habe darauf hingewiesen, dass zwischen dem Verbot von Hassrede und Rede, die Technologiekonzerne hassen, unterschieden werden müsse. («Musk has suggested a distinction must be drawn between Big Tech banning hate speech and speech that they hate.»)

Dieser Hinweis bestand jedoch lediglich in einer Reaktion auf einen Kommentar eines anderen Twitternutzers am 12. Januar 2021. Dieser wiederum hatte einen Artikel mit den Worten kommentiert: «Die Hightech-Branche an der Westküste muss zwischen dem Verbot von Hassrede und dem Verbot von Sprache, die sie hasst, unterscheiden.» Der Satire-Artikel wurde im Zuge der Verbannung des Ex-Präsidenten Donald Trump von Twitter veröffentlicht.

Die Aussage des Twitter-Nutzers ähnelt offensichtlich dem angeblichen Musk-Zitat, welches derzeit geteilt wird. Der Tesla-Chef wiederholte den Satz jedoch nicht, sondern schrieb lediglich: «Das ist eine wichtige Unterscheidung.»

Elon Musk sieht sich selbst als Verfechter größtmöglicher Meinungsfreiheit. Am 7. November 2022 twitterte er beispielsweise: «Mein Engagement für die freie Meinungsäußerung geht sogar so weit, dass ich den Account, der meinem Flugzeug folgt, nicht sperre, obwohl das ein unmittelbares persönliches Sicherheitsrisiko darstellt.»

(Stand: 9.11.2022)

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Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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