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Es gibt keine Hinweise darauf, dass Pfizer Eigentümer von Orgenesis ist. Es gibt also keine Verbindung zwischen Ursula von der Leyens Ehemann und dem Pharmaunternehmen Pfizer.
Fakten
Posting wie diese kursieren schon seit mindestens zwei Jahren in den sozialen Netzwerken. Die Deutsche Presse-Agentur hatte dazu bereits einen Faktencheck veröffentlicht, den es nun gilt, erneut zu überprüfen. An der Faktenlage hat sich jedoch nichts geändert.
Heiko von der Leyen ist der Ehemann der EU-Kommissionspräsidentin. Er arbeitet seit September 2020 als medizinischer Direktor beim Biotech-Unternehmen Orgenesis. Das Unternehmen ist auf Zell- und Gentherapien spezialisiert.
Orgenesis ist ein börsennotiertes Unternehmen. Dementsprechend muss es größtenteils öffentlich machen, wer Anteile an dem Unternehmen besitzt. Genauer: Wer mehr als 5 Prozent besitzt, muss dies der US-Börsenaufsicht melden. In der Datenbank der Behörde finden sich bei der Suche nach Pfizer und Orgenesis nur Nennungen als Konkurrenten und zur Lage des Pharmamarktes, aber kein dokumentierter Kauf von Anteilen.
Dies lässt sich auch auf der Seite der NASDAQ sehen, der größten elektronischen US-Börse. Hinweise darauf, dass der Pharmakonzern Pfizer zu den Aktionären zählt, gibt es in beiden Fällen nicht. Sollte Pfizer weniger als fünf Prozent der Orgenesis-Anteile halten, ließe sich dies dort zwar nicht nachvollziehen.
Die Aussage, dass Orgenesis Pfizer gehört, ist aber in jedem Fall falsch. Selbst wenn Pfizer Anteile des Konkurrenten besitzen sollte, wären sie so klein, dass das Pharmaunternehmen nicht signifikant an der Unternehmensführung von Orgenesis beteiligt wäre.
Ursula von der Leyen steht schon länger in der Kritik. Die Europäische Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen gegen die EU-Kommission bezüglich der Impfstoffbeschaffung der Europäischen Union eingeleitet. Ihr werden dabei Unregelmäßigkeiten in den Vereinbarungen mit dem Impfstoffhersteller Pfizer vorgeworfen. Dazu hätte es vor kurzem ein Hearing vor einem belgischen Gericht gegeben, welches jedoch auf den 6. Dezember verschoben wurde.
(Stand: 23.5.2024)