Bewertung
Nein, das ist kein offizieller Account der Bundesregierung. Es soll sich nach Angaben des Profils um Satire handeln. Derweil gibt es tatsächlich Förderprogramme für freiwillige Ausreisen.
Fakten
Auf den ersten Blick wirkt es so, als stamme der Beitrag von einem offiziellen Account: Neben dem Profilnamen «Deutsche Bundesregierung» ist unter dem Video auch ein Bundesadler neben den Nationalfarben zu sehen. Dieses Logo verwendet die Bundesregierung tatsächlich unter anderem auf der offiziellen Webseite «bundesregierung.de».
Doch auf den zweiten Blick wird schnell klar: Der Account ist eine Fälschung. Denn der User weist auf der Profil-Übersicht auf die Intention seines Accounts hin. «Alles Satire‼ausschließlich zur Unterhaltung‼», steht dort als Hinweis (Schreibweise im Original).
Die Bundesregierung betreibt zwar offizielle Social-Media-Profile, unter anderem bei Facebook, Instagram, Youtube und Mastodon. Doch einen offiziellen Tiktok-Kanal gibt es nicht. Über die angeblich aktuelle Aktion mit der Zahlung von 20 000 Euro lassen sich derweil auf der echten Webseite der Bundesregierung keine Hinweise finden.
Bund unterstützt freiwillige Ausreisen mit Förderprogrammen
Richtig ist, dass Deutschland mitunter Personen bei der freiwilligen Rückkehr in ihr Herkunftsland durch verschiedene Förderprogramme finanziell unterstützt. Über die Fördermöglichkeiten informiert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf der Webseite «returningfromgermany.de».
Demnach können Personen bestimmte Leistungen im Rahmen des «REAG/GARP 2.0»-Programms für ihre freiwillige Ausreise beantragen. Möglich sind Leistungen für die Reise, medizinische Unterstützung sowie eine Einmalzahlung. Letztere beträgt den Angaben zufolge beispielsweise für eine Familie maximal 4000 Euro. «Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht», betont das BAMF.
Personen, die durch das «REAG/GARP 2.0»-Programm gefördert werden, können zudem weitere Mittel aus dem Fördertopf «StarthilfePlus» erhalten. Auch hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Einem Informationsblatt mit Stand vom Mai 2023 lagen die einzelnen Förderbeträge hierbei zuletzt aber deutlich unter 20 000 Euro.
Nicht jeder User versteht die Satire
Der virale Clip stammt also von einer Fake-Seite. Das verstehen auch die meisten User, wie aus den Kommentaren hervorgeht. Doch vereinzelt sind Tiktok-Nutzer durch den Post verunsichert: «Kann man des echt beantragen und funktioniert das dann auch oder sind des nur Fakenews?», heißt es beispielsweise in einer Reaktion.
Auch andere Videos des Accounts – teilweise mit über einer Million Views – sorgen bei den Usern für Verwirrung. Darunter ist etwa ein Clip mit falschen Informationen über eine angeblich kostenpflichtige Krankschreibung.
(Stand: 28.2.2024)