Die Stadt Greifswald erklärt, dass der Aufruf nicht von ihr stammt und ihr Design missbräuchlich genutzt wurde. Die Fälschung beruht auf dem Screenshot eines Instagram-Posts.
Fakten
Der Flyer stamme nicht von der Stadt, teilte die Greifswalder Verwaltung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Für die Fälschung sei «das Corporate Design unserer städtischen Personalkampagne missbraucht» worden, erklärte eine Sprecherin per Mail. Der Vorgang wurde an das städtische Rechtsamt gegeben, um weitere Schritte zu prüfen.
Am 22. Januar 2024 demonstrierten nach Schätzung der Polizei etwa 1500 Menschen auf dem Greifswalder Markt gegen Rechtsextremismus.
Kriminelle nutzten Job-Flyer der Stadt als Vorlage
Die Sprecherin der Stadtverwaltung bestätigte gegenüber dpa, dass für das manipulierte Foto eine Vorlage der Personalkampagne von Greifswald genutzt wurde. Unter dem Hashtag «#wirsindgreifswald» bewirbt die Stadt offene Stellen in der Verwaltung und verbreitet dafür Sharepics mit dem Titel «Wir suchen dich!» – der Schriftzug, der auch auf dem angeblichen Demo-Statisten-Flyer zu sehen ist.
Auf den Originalbildern der Stadt Greifswald geht es unter anderem um eine Stelle im Finanzcontrolling, doch dieser Anzeigentext wurde auf dem falschen Flyer ersetzt. In einem Artikel der «Schweriner Volkszeitung» ist das verbreitete Sharepic in einem größeren Ausschnitt zu sehen. Sichtbar ist dort auf der rechten Seite des Bildes der Pfeil-Button, mit dem man bei Instagram Fotos durchklickt. Und das Foto der Personalkampagne ist auch auf dem Instagramkanal der Stadt Greifswald zu finden, mit eben jenem Pfeil an der rechten Bildseite.
Im gefälschten Flyer ist von Videoaufnahmen die Rede. Doch auf den Kanälen der Stadt sind solche Aufnahmen nicht zu finden, sondern nur Fotos, wie etwa hier auf Instagram oder Facebook.
Auch für Hamburg gab es einen angeblichen Aufruf
Das Logo der Stadt ist in einem anderen Fall ebenfalls missbräuchlich verwendet worden. Die ähnliche Behauptung, für eine Demo gegen rechts in Hamburg seien Statisten gesucht worden, hat die dpa im Januar bereits richtiggestellt.
(Stand: 16.2.2024)