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Video mit Danilow zusammengeschnitten und manipuliert

Immer öfter sieht man Videos, in denen die Lippenbewegungen nicht richtig zum Gesagten passen. So wurde nach dem Terroranschlag in Moskau am 22. März 2024 im Netz ein Clip verbreitet, der angeblich Olexij Danilow zeigen soll. Danilow war bis zum 26. März Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung der Ukraine. Im Text zu dem Video wird behauptet, er habe den Anschlag mit folgenden den Worten kommentiert: «Ist es heute lustig in Moskau? Ich denke, es macht sehr viel Spaß. Hoffentlich werden wir für sie öfters so einen Spaß organisieren.» Das Video, in dem er scheinbar diese Sätze auf Ukrainisch von sich gibt, ist jedoch eine Fälschung.

Bewertung

Das Video ist eine Montage aus zwei Interviews, die schon vor dem Terroranschlag veröffentlicht wurden. Der Teil mit Danilow wurde zudem nachträglich verändert.

Fakten

Neben Danilow sind in dem Video Oleg Biletsky und Maria Skiba, zwei Moderatoren des ukrainischen Fernsehsenders 1+1 zu sehen. Auf der Website erklärt der Sender, auf dem seit der russischen Invasion rund um die Uhr Nachrichten gezeigt werden, warum der Clip eine Fälschung ist.

Der linke Teil mit Biletsky und Skiba stammt aus einer Sendung von 16. März. Die Sequenz wurde aus einem Interview mit dem ukrainischen Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow geschnitten, was man an den übereinstimmenden Kopfbewegungen der Moderatoren ab Minute 1:46 erkennen kann.

Der rechte Teil des Videos beruht auf einem Interview, das das ukrainische Medium Pravda am 19. März 2024, also drei Tage vor dem Anschlag, auf Youtube veröffentlichte. Allerdings spricht Danilow darin nicht über Moskau, sondern über den möglichen Einsatz französischer Truppen in der Ukraine. Die britische Rundfunkanstalt BBC schreibt, das Video sei gefälscht und Danilows Stimme wahrscheinlich mit Künstlicher Intelligenz generiert.

Im Zusammenhang mit dem Anschlag, bei dem in Moskau mehr als Menschen getötet wurden, wurden bereits andere Falschbehauptungen verbreitet.

(Stand: 14.4.2024)

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Russland, Ukraine

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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