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Zwei Jugendliche aus der Gegend der walisischen Ortschaft wurden im Zusammenhang mit dem Brand festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Sie bezeichnet die Behauptungen über einen pakistanischen Hintergrund als «völlig unzutreffend». Die Ermittlungen dauern an.
Fakten
Medienberichten zufolge wurden zwei Minderjährige wegen des Verdachts der Brandstiftung verhaftet. Nirgends wird dabei erwähnt, dass sie pakistanische Wurzeln hätten. Die Polizei in Südwales bezeichnet auf dpa-Anfrage Berichte über eine angebliche pakistanische Herkunft der Tatverdächtigen als «völlig unzutreffend».
In einem Statement der Polizei heißt es: «Ein 14-jähriger Junge aus Sandfields, Neath Port Talbot, und ein 15-jähriger Junge aus Bryn, Nearth Port Talbot, wurden wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen». Die Ermittlungen würden noch andauern. Nach Angaben der örtlichen Feuerwehr war das Gebäude schon seit längerem nicht mehr als Kirche in Gebrauch.
Internationale Accounts verbreiten Falschbehauptung
Die Behauptung kursierte nicht nur in Wales, sondern wurde in den Tagen nach dem Brand auf mehreren Accounts mit hoher Reichweite verbreitet. Das bestätigt Marc Owen Jones, Professor für Medienanalyse an der Northwest University in Katar. Laut einer von ihm erstellten Auswertung wurde die Behauptung erstmals vom X-Account «RadioEurope» am 27. April verbreitet.
Laut Jones‘ Analyse erreichte der Post mehr als sieben Millionen Menschen. «RadioEurope» verbreitete in der Vergangenheit wiederholt Falschinformationen. Im Laufe des 27. April wurde die Behauptung von anderen Konten aufgegriffen, oft ebenfalls mit großer Reichweite. In einigen Beiträgen wurden auch religiöse Referenzen verwendet, wie etwa Verweise auf den Islam («Scharia»).
Ein Account verbreitete daraufhin die Behauptung, wonach «eine Kirche in Wales von zwei indischen Migranten (Raghav Patel & Rahul Kumar) in Brand gesetzt» wurde und erreichte damit Hunderttausende von Menschen. Die Biografie des Profils zeigt eine klare Verbindung zu Indien. In der Folge griffen auch andere Konten die Behauptung – wenn auch in geringerem Umfang – mit angeblichen indischen Tätern auf.
Mögliche Verbindung zum Kaschmir-Konflikt
Ob die verbreiteten Falschinformationen mit dem eskalierenden Kaschmir-Konflikt zusammenhängen, ist unklar. Am 22. April hatten mutmaßlich islamistische Terroristen 26 vorwiegend indische Touristen getötet. Der Anschlag ereignete sich im indischen Teil der Kaschmir-Region und führte zu einer Verschärfung der Spannungen.
(Stand: 7.5.2025)