Bewertung
Das Video kursiert mindestens seit 2015 im Internet. In der Aufnahme ist kein Militärgerät aus Deutschland zu sehen. Wo genau das Video aufgenommen wurde, bleibt unklar.
Fakten
In mehreren Beiträgen vom Mai 2015 ist das Unfall-Video im Internet zu finden: So zeigt etwa ein Online-Artikel der «Daily Mail» den Clip und beschreibt die Szene als «urkomischen Crash». Auch auf Youtube ist das Video mit dem Datumsstempel Mai 2015 mehrfach zu finden, so auch in einer längeren Version mit besserer Auflösung.
Das Video ist nicht aktuell. Es kann somit keine der deutschen Panzerhaubitzen 2000 zeigen, die von Deutschland erst nach der ersten Zusage im Mai 2022 an die Ukraine geliefert wurden. Die Panzerhaubitze 2000 sieht zudem anders aus als das Fahrzeug in dem Video, wie Fotos zeigen. Sie hat unter anderem eine andere Anzahl an Rädern in den Ketten.
Woher genau das Video stammt, ist nicht vollständig klar. In dem Video ist russische Sprache zu hören, aber in der längeren Version ist etwas zu sehen (am linken Bildrand in den ersten 15 Sekunden), das einer ukrainischen Flagge ähnelt. Es ist zwar nicht belegt, aber möglich, dass das Video 2014 oder 2015 in der Ostukraine entstanden ist. Dort ging die ukrainische Armee seit 2014 gegen von Russland unterstützte Separatisten vor, die eigene «Volksrepubliken» für Donezk und Luhansk ausgerufen hatten.
Das umfallende Kettenfahrzeug ähnelt einer in der Sowjetunion entwickelten Panzerhaubitze «2S3». Dem Handbuch «The Military Balance» zufolge, in dem das anerkannte International Institute for Strategic Studies jährlich die Militärkapazitäten weltweit einschätzt, wird diese Panzerhaubitze sowohl von Russland als auch von der Ukraine eingesetzt. Die russisch unterstützten Separatisten in der Ostukraine nutzten derartige Panzerhaubitzen ebenfalls, schreiben die Experten. Grundsätzlich handelt es sich dabei nicht um einen Panzer, sondern um Artilleriegeschütz.
(Stand: 21.3.2023)