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Gefälschtes Dokument verbreitet – Ehemalige NS-Immobilie nicht verkauft

Immer wieder gibt es Behauptungen zu angeblichen Immobilienkäufen im Zusammenhang mit Wolodymyr Selenskyj. In einem Video, das auf mehreren Plattfirmen verbreitet wird, heißt es nun, eine angebliche Offshore-Firma des ukrainischen Präsidenten habe eine Immobilie mit NS-Vergangenheit am Obersalzberg (Oberbayern) gekauft. Im Video wird ein angeblicher Kaufvertrag gezeigt, in dem ein Kaufpreis von 14,2 Millionen Euro angegeben ist, und ein Beteiligter scheint zu Wort zu kommen.

Bewertung

Das Kehlsteinhaus, auch als «Adlerhorst» bekannt, befindet sich weiterhin im Besitz des Freistaats Bayern. Neben dem Zweckverband, der das Haus verwaltet, bestätigt das auch der landeseigene Immobilienbetrieb. Das im Video eingeblendete Schriftstück und das Statement sind gefälscht.

Fakten

Die Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) verwaltet als Staatsbetrieb landeseigene Immobilien und somit auch das Kehlsteinhaus. Die IMBY dementiert einen Verkauf. Bei den Behauptungen handele es sich um «gezielte Falschinformationen», teilte sie auf ihrer Internetseite mit. Der angebliche Kaufvertrag und das angebliche Zitat aus der Geschäftsführung seien Fälschungen. Die IMBY werde rechtliche Schritte einleiten.

Auch der Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden, der sich um den Betrieb des Kehlsteinhauses kümmert, dementiert einen Verkauf oder Verkaufsabsichten. Das schieb der Vorstandsvorsitzender Bartl Wimmer auf dpa-Anfrage.

Das Kehlsteinhaus am Obersalzberg, auf dem sich Adolf Hitlers Machtzentrum befand, wurde von der NSDAP als Repräsentationsgebäude genutzt. Heute ist es nach Angaben des Zweckverbandes ein Ausflugsziel mit Berggaststätte.

Immer wieder Falschbehauptungen über Selenskyj

Wolodymyr Selenskyj wird vor allem seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 immer wieder zur Zielscheibe von Propaganda und Falschinformationen. In Faktenchecks hat dpa bereits gefälschte Kaufverträge über Luxusyachten oder einen gefälschten Pass sowie falsche Behauptungen zu Immobilienkäufen widerlegt.

(Stand: 12.2.2025)

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Politik, Ukraine

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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