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Nutzer teilen nach Tat in Aschaffenburg gefälschten Post

Nach der Gewalttat in Aschaffenburg mit zwei Toten kursiert im Netz ein vermeintliches Statement des Bundespräsidenten. Angeblich habe Frank-Walter Steinmeier geschrieben, er sei auf dem Weg nach Afghanistan, um mit Afghaninnen und Afghanen über Gastfreundschaft zu sprechen. «Wenn wir das umsetzen, können wir Anschläge bei uns verhindern», heißt es. Die vermeintliche Aussage sorgt bei Nutzern für Empörung: «Unglaublich…wie krank muss man sein, um so etwas zu tun», kommentiert ein User. Ein anderer schreibt: «Kein Witz.»

Bewertung

Doch ein Witz: Der Post stammt von einem Parodie-Profil auf X.

Fakten

Im Netz kursieren Screenshots des angeblichen Posts, die nahelegen, dass die Nachricht auf Elon Musks Plattform X veröffentlicht worden ist. Tatsächlich lässt sich über eine Suche nach dem Wortlaut dort ein Beitrag finden. Allerdings stammt der Post von einem Satire-Account.

Der Name «Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (Parodie)» ist in geteilten Screenshots nicht vollständig erkennbar. Bereits in der Vergangenheit war das Parodie-Profil mit erfundenen Aussagen aufgefallen, die bei Menschen für Empörung sorgten. So löschte der Fake-Account etwa einen Post zum Anschlag in Magdeburg, wie ein dpa-Faktencheck zeigt.

Steinmeier hat selbst keinen Account auf der Plattform X. Auf der Webseite des Bundespräsidenten ist lediglich der Account seiner Sprecherin Cerstin Gammelin verlinkt.

Steinmeier: «Schmerz der Angehörigen ist unvorstellbar»

Zum tödlichen Messerangriff von Aschaffenburg hat der Bundespräsident seine Anteilnahme ausgedrückt: «Ich denke in diesen Stunden an die Eltern und Familien des in Aschaffenburg getöteten Jungen, des schwer verletzten Mädchens und an die Angehörigen des Mannes, der retten wollte und dem Gewalttäter zum Opfer fiel. Ihr Schmerz ist unvorstellbar!», heißt es in einer Nachricht auf seiner Facebook-Seite.

In Aschaffenburg hatte ein offensichtlich psychisch kranker 28 Jahre alter Afghane am vergangenen Mittwoch in einem Park eine Kindergartengruppe mit einem Küchenmesser angegriffen. Er tötete einen zweijährigen Jungen und einen zur Hilfe eilenden 41-jährigen Mann. Drei Menschen waren schwer verletzt worden. Der Gewalttäter, dessen Überstellung nach Bulgarien wegen einer versäumten Frist scheiterte, war Polizei und Justiz schon seit längerem bekannt – unter anderem wegen Gewaltvorwürfen und psychischen Auffälligkeiten.

(Stand: 28.1.2025)

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Bundestagswahl 2025, Politik, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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