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Schauspielerin und Frau im Video sind unterschiedliche Personen

Eine Kampagne der Bundesregierung soll den Schutz vor dem Coronavirus bewerben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte im Rahmen der Vorstellung der Kampagne, dass als Protagonisten «reale Menschen» gewählt wurden, die «für die große Mehrheit in der Bevölkerung» sprächen. Sie hätten nur eine geringe Aufwandsentschädigung erhalten. Nun kursiert jedoch die Behauptung, einzelne Protagonisten wären als Schauspieler für die Kampagne gecastet worden. Angeblich seien sie auf der Seite von Agenturen zu finden. Doch sind die gezeigten Personen wirklich identisch?

Bewertung

Teilweise falsch. Hier werden zwei unterschiedliche Frauen gezeigt, die verschieden aussehen und heißen. Der Mann ist tatsächlich Laienschauspieler, bekräftigt in einem Interview aber, dass er die Kampagne inhaltlich unterstütze.

Fakten

Der Bundesgesundheitsminister stellte in der Bundespressekonferenz am 14. Oktober 2022 die Kampagne vor. Auf der Seite erklären Menschen in kurzen Videos, warum sie sich weiter vor einer Corona-Infektion schützen wollen. Lauterbach betonte bei der Vorstellung, dass es sich bei den Mitwirkenden um Menschen «aus der Mitte der Gesellschaft» handele.

Doch laut Behauptungen im Netz soll die Frau aus der Kampagne eine Schauspielerin sein. Den Beweis liefert angeblich ein Eintrag auf der Seite einer Casting-Agentur. Doch die Frau dort heißt nicht Anika, sondern Annika, und sieht anders aus als die Frau in der Kampagne. So sind zum Beispiel Augenform und -farbe unterschiedlich.

Zudem bekräftigt die Frau aus der Kampagne gegenüber t-online, dass sie verbeamtete Lehrerin sei. Sie habe aus Überzeugung an der Kampagne mitgewirkt. Die Behauptung, sie sei eine bezahlte Schauspielerin, weist sie zurück.

Uwe wird auf der Seite der Corona-Kampagne der Bundesregierung als «Rentner» beschrieben. In dem Video über seine Motivation sich vor Corona zu schützen wird vor allem seine Fluchtgeschichte aus der DDR thematisiert. Der bärtige Mann ist tatsächlich auf Seiten von Casting-Agenturen zu finden. Offenbar verdient er sich seinen Lebensunterhalt auch als Laiendarsteller für verschiedene Formate.

Zur Motivation, bei der Kampagne mitzuwirken, existieren widersprüchliche Aussagen des Rentners. In einem Interview mit t-online betont er, dass er sich für eine Teilnahme an der Kampagne entschieden habe, weil er das Kampagnenziel unterstütze. In einem anderen Interview erklärte er wiederum, dass er aus finanziellen Motiven an der Kampagne mitgewirkt habe und sich mehr Geld für die Teilnahme gewünscht hätte.

(Stand: 5.12.2022)

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Politik, Gesellschaft, Corona, Gesundheit

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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