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Nein. Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass das WEF für die Einführung einer Ein-Kind-Politik geworben hat.
Fakten
Mit Ein-Kind-Politik ist eine gesetzliche Regel gemeint, nach der eine Familie nur ein Kind haben darf, wie sie etwa in China bis 2015 bestand. Laut «Unwiderlegbarefakt» und «newspunch» fordert das WEF diese kontroverse Kontrolle des Bevölkerungswachstums für die USA. Die Vorschrift solle dem Blog zufolge speziell für weiße Familien gelten, um die Vielfalt zu fördern. Eine entsprechende Mitteilung zur Ein-Kind-Politik ist allerdings überhaupt nicht auf der WEF-Website zu finden.
Ein Sprecher der Organisation, Yann Zopf, bestätigte außerdem per E-Mail gegenüber der niederländischen Faktencheck-Redaktion der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass sich das WEF nie zur Einführung einer Ein-Kind-Politik für Weiße geäußert habe. Er nennt es eine gefälschte Geschichte, die darauf abziele, den Betrieb des WEF zu diskreditieren.
Eine Google News-Suche zeigt keine Ergebnisse auf seriösen (Nachrichten-)Websites zu dieser Forderung – und das, obwohl laut Artikel die sogenannten Mainstream-Medien vom WEF bereits angewiesen worden sein sollen, «die Ein-Kind-Politik in den Köpfen der Amerikaner zu verankern». Auch unabhängig davon ist davon auszugehen, dass bei einer solch gravierenden Aussage mehrere Medien darüber berichtet hätten.
Ein Foto im Artikel legt nahe, dass die Organisation auf Twitter über die Einführung der Richtlinie informiert haben soll. Auf dem wie ein Twitter-Screenshot anmutendem Bild steht unter dem Logo des WEF: «Amerika muss seine kaukasische Bevölkerung reduzieren.» EIn solcher Tweet ist jedoch nicht auffindbar – auch nicht in archivierten Versionen der WEF-Twitter-Timeline. Das WEF sagt hierzu ebenfalls, es habe nie etwas Derartiges verfasst.
Die Behauptung, das WEF sei mit einer Ein-Kind-Politik an Plänen zur Begrenzung der Fortpflanzung von Weißen beteiligt, entbehrt offenbar jeder Grundlage. Ausgangspunkt der frei erfundenen Aussagen könnte ein im Text verlinkter Artikel aus dem Jahr 2015 sein, in welchem eine Professorin zitiert wird, die die Ein-Kind-Politik nicht grundsätzlich ablehnt.
Die Seite «newspunch» ist bereits in der Vergangenheit mit falschen Behauptungen aufgefallen, auch in Bezug auf das WEF. Zuletzt hatte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in einem Faktencheck einen «newspunch»-Bericht über eine angebliche WEF-Haltung zum privaten Haustierbesitz widerlegt. Ein Verbot von Weihnachten konnte ebenso wie eine Forderung nach der Entkriminalisierung von Kindesmissbrauch als frei erfunden eingeordnet werden.
(Stand: 21.03.2023)