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Weidel-Foto gefälscht – «Tagesschau»-Logo missbräuchlich verwendet

Betrüger arbeiten gerne mit vermeintlichen Geheimnissen, die sie angeblich lüften – um so die Opfer in die Falle zu bringen. «Jeder in Deutschland sollte die Wahrheit kennen!», ist so ein typischer Lock-Satz. Angeblich soll er zu einem «Skandal» im «Live-TV» passen, bei dem die AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel zu sehen gewesen sei. Angeblich soll die Deutsche Bundesbank Weidel deswegen verklagt haben. Und angeblich soll die Tagesschau darüber berichtet haben – das soll jedenfalls ein Screenshot mit Logo der Sendung in Facebook-Anzeigen weis machen. Zu sehen ist dort ein Foto von Weidel in Tränen. Stimmt etwas davon?

Bewertung

Die Nachricht ist nicht echt. Das «Tagesschau»-Logo wurde missbräuchlich verwendet, das Foto ist gefälscht und Alice Weidel wurde nicht von der Bundesbank verklagt.

Fakten

Der Link in den Anzeigen bei Facebook führt nicht zur Seite der «Tagesschau», sondern auf eine englischsprachige Seite, auf der es um Marketing-Tipps geht. Über Alice Weidel ist dort nichts zu lesen. Schon das macht stutzig.

Und gehen wir einmal davon aus, Weidel wäre tatsächlich von der Deutschen Bundesbank verklagt worden – würden dann tatsächlich keinerlei weitere Medien darüber berichten? Das ist nämlich der Fall (Stand: 18. März 2024). Freilich findet sich auch kein Artikel der «Tagesschau». Deren Logo wird in dem Bild also missbräuchlich verwendet.

Es ist nicht das erste Mal, dass für einen unseriösen oder betrügerischen Auftritt das «Tagesschau»-Logo missbraucht wird – die Falschnachricht, jemand Prominentes sei von der Bundesbank verklagt worden, ist sogar schon mehrmals genutzt worden.

Regelmäßig manipulieren die Betrüger dabei auch Bilder. In diesem Fall war es eine Sendung von Markus Lanz vom Jahr 2021, in der Alice Weidel tatsächlich zu Besuch war. Geweint hat sie dort allerdings nicht.

Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, bei dubiosen Gewinnspiel-Angeboten die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

(Stand: 18.3.2024)

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Politik, Verbraucher, Technologie

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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