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Weltwirtschaftsforum unterstützt Heimanbau von Lebensmitteln

Neben wirtschaftspolitischen Fragen werden während des Weltwirtschaftsforums (WEF) zunehmend auch Themen wie der Umweltschutz diskutiert. Einem Facebook-Post zufolge will das WEF die Emissionen durch selbst angebaute Lebensmittel eindämmen und fordert Regierungen daher auf, ihren Bürgern dies zu verbieten. Stimmt das?

Bewertung

Die Behauptung ist frei erfunden. Das Weltwirtschaftsforum fordert kein Verbot des Anbaus eigener Lebensmittel.

Fakten

Auf der WEF-Website sind keine solchen Berichte zu finden. Eine Google-Suche ergibt in seriösen Medien ebenfalls keine Treffer mit einer derartigen WEF-Forderung. Ein erster Hinweis, dass an der Behauptung etwas nicht stimmen kann.

Das Gegenteil ist der Fall: Das Weltwirtschaftsforum unterstützt etwa Initiativen wie das «Urban Gardening». Es sei nicht nur eine nachhaltige Methode, um seine eigenen «gesunden Lebensmittel» anzubauen, sondern auch ein «innovativer Ansatz für einen umweltfreundlichen städtischen Lebensstil», so die Organisation in einem Beitrag auf ihrer Website.

In einem Blogartikel wird im Zusammenhang mit der Behauptung eine Studie der University of Michigan aus dem Jahr 2024 zitiert. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass städtisches Gärtnern sechsmal mehr Treibhausgase ausstößt als landwirtschaftlich erzeugte Lebensmittel. Das liegt etwa daran, dass es sich um zeitlich begrenzte Projekte handelt, deren Investition sich nicht lohnt.

Dennoch fordern die Forscher darin kein Verbot von Nutzgärten. Sie prognostizieren vielmehr: «Die urbane Landwirtschaft wird wahrscheinlich eine Schlüsselrolle in den zukünftigen nachhaltigen Städten spielen.» Urbanes Gärtnern solle nachhaltiger werden, indem beispielsweise die Lebensdauer der Projekte verlängert wird.

Der Blogartikel spricht im Zusammenhang mit den Autoren der Studie von «WEF-finanzierten Wissenschaftlern». Es lassen sich jedoch keine Verbindungen zwischen der Studie und dem WEF finden. Die Organisation erklärte den Faktenprüfern von «Factly», sie habe nichts mit der Studie zu tun und sie finanziere die Universität auch nicht. Hätte das Weltwirtschaftsforum die Studie finanziert, hätte dies in der Studie erwähnt werden müssen. Doch das ist nicht der Fall.

(Stand: 28.10.2024)

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Verbraucher, Umwelt

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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