Bewertung
Es gibt keine Belege dafür, dass Selenskyj die Luxusyachten gekauft hat. Beide Yachten stehen immer noch online zum Verkauf. Die angeblichen Kaufverträge sind unseriös und beweisen keine Verbindung zum ukrainischen Präsidenten.
Fakten
Die beiden Yachten, die Selenskyj angeblich erworben haben soll, heißen «Lucky Me» und «My Legacy». Beide Yachten stehen laut der Website «SuperYacht Times» noch zum Verkauf (Stand 6.12.2023). Auf dpa-Anfrage bestätigten dies auch die für die Yachten zuständigen Maklerfirmen «Burgess» und «BehneMar».
Quelle für die falsche Behauptung ist ein am 23. November 2023 auf Youtube veröffentlichtes Video. Darin werden angebliche Kaufverträge für die beiden Schiffe präsentiert. Sie sollen beweisen, dass Selenskyj zwei enge Kontaktpersonen, die Brüder Boris und Sergey Shefir, beauftragt haben soll, die Yachten zu kaufen. Das Video liefert für diese Verbindung aber keine Belege.
Die beiden Yachten sollen laut den Kaufverträgen angeblich beide im Oktober 2023 verkauft worden. Doch einzelne Merkmale der Dokumente stellen an deren Seriosität ernsthaft infrage. So stimmen beispielsweise in beiden Verträgen die Unterschriften der Käufer auf den ersten beiden Seiten nicht mit der Unterschrift des Käufers auf der letzten Seite überein.
Eine Vorlage für einen solchen Kaufvertrag kann zudem einfach über Google gefunden und heruntergeladen werden. Es handelt sich um ein Standarddokument der «Mediterranean Yacht Brokers Association», einer Handelsorganisation für Yachtmakler.
Das Video wurde von Shahzad Nasir veröffentlicht, der sich in dem Youtube-Video als Journalist für ein katarisches Medium vorstellt. Sein Kanal hat nur etwa 124 Abonnenten (Stand: 6.12.2023), das Video über den ukrainischen Präsidenten ist das einzige Video auf dem Kanal. Die Informationen wurden anschließend unter anderem auf «uncutnews.ch» verbreitet, wo schon mehrmals Falschbehauptungen veröffentlicht wurden.
(Stand: 06.12.2023)