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Keine Wärmepumpe aus Nächstenliebe

Im Rahmen ihrer Funktion als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) äußert sich die Theologin Annette Kurschus regelmäßig zum aktuellen Zeitgeschehen. Nun ist auf einem Sharepic in den sozialen Netzwerken zu lesen, sie habe gesagt, Wärmepumpen seien eine Pflicht christlicher Nächstenliebe. Stimmt das wirklich?

Bewertung

Kurschus äußerte sich zwar in einem Interview zu Klimaschutzmaßnahmen, den Einbau von Wärmepumpen hat sie aber nicht als Akt der Nächstenliebe bezeichnet.

Fakten

Eine Internetsuche nach dem angeblichen Zitat von Annette Kurschus führt zu einem Blogartikel. Dort ist zu lesen, dass Äußerungen der Theologin zum Klimaschutz in Kurzform bedeuteten, Wärmepumpen seien ein Zeichen von Nächstenliebe – dass sie das aber nicht gesagt hat, steht bereits ausdrücklich im Anschluss an die zugeschriebene Aussage.

Die freie Interpretation von Kurschus‘ Haltung zu Klimaschutzmaßnahmen geht offenbar auf ein Interview Ende März 2023 zurück. Angesprochen auf das umstrittene Gebäudeenergiegesetz, erklärte sie, dass das Vorhaben zwar in die richtige Richtung gehe, finanzielle Belastungen aber auch im Verhältnis zu den jeweiligen Mitteln stehen müssten. Maßnahmen zum Klimaschutz seien so zu gestalten, dass die «soziale Schere» nicht immer weiter auseinandergehe, sagte die Theologin. Ihr Worte waren also weit davon entfernt, eine christliche Pflicht zur Wärmepumpe anzumahnen.

Erst im vergangenen Herbst hat die Evangelische Kirche eine Klimaschutzrichtlinie (Downloadlink) beschlossen. Ziel ist, bis zum Jahr 2035 die durch die Kirche verursachten Treibhausgasemissionen um 90 Prozent zu senken.

(Stand: 26.4.2023)

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Klimawandel, Wirtschaft, Gesellschaft, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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