Bewertung
Das lässt sich aus der Studie nicht ableiten. Die Forscher haben die Zustimmung zu rechtsextremen Einstellungen nach Parteipräferenz untersucht, nicht nach Parteizugehörigkeit. Demnach kommen rechtsextreme Anschauungen prozentual bei AfD-Sympathisanten am häufigsten vor.
Fakten
Die Forscher haben in der «Mitte-Studie» der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung eine ganze Reihe von Einstellungen untersucht, unter anderem zu Demokratie, Meinungsfreiheit und Rassismus. Den Ergebnissen zufolge wiesen 24,1 Prozent der AfD-Sympathisanten ein rechtsextremes Weltbild auf. Als zentrales Merkmal dessen definieren die Autoren «eine Ideologie der Ungleichwertigkeit und Gewalt beziehungsweise die Billigung von Gewalt zur Durchsetzung der Ideologie». Den zweithöchsten Anteil gab es unter den FDP-Sympathisanten mit 15,9 Prozent. Darauf folgten SPD- (7,9 Prozent), CDU- (6,3 Prozent), Linke- (5,3 Prozent) und Grünen-Anhänger (3,6 Prozent), wie auf den Seiten 74 und 75 zu lesen ist.
Zur Bestimmung der Parteienpräferenz wurde den Befragten die Sonntagsfrage gestellt (Seite 99/100): Welcher Partei würden Sie ihre Zweitstimme geben, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären? Eine Parteimitgliedschaft, wie im Post angenommen, wurde jedoch nicht abgefragt.
Zum Zeitpunkt der Umfrage im Winter 2022/23 nannten gut 22 Prozent der Teilnehmer die CDU/CSU, knapp 20 Prozent die Grünen, 18 Prozent die SPD, knapp 9 Prozent die FDP, gut 5 Prozent die Linkspartei und 12 Prozent wollten die AfD wählen. 4 Prozent nannten «sonstige Parteien». Knapp 9 Prozent geben an, nicht wählen gehen zu wollen. Bei der vorangegangenen Bundestagswahl 2021 waren knapp 61,2 Millionen Menschen wahlberechtigt.
Für die «Mitte-Studie» werden alle zwei Jahre mit einer repräsentativen Befragung vor allem rechtsextreme Einstellungen untersucht. Die 2027 Teilnehmer einer Telefonumfrage durch das UADS Institut in Duisburg vom 2. Januar bis 28. Februar 2023 waren aufgefordert worden, sich zu bestimmten Aussagen zu positionieren, etwa ob sie eine Diktatur befürworten würden. Von der Gesamtstichprobe ausgehend liegt die Fehlergrenze nach Angaben der Autoren bei +/- 2,2 Prozent.
(Stand: 29.9.2023)