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Video zeigt kontrollierten Brand zur Waldpflege

Bilder von verheerenden Waldbränden waren vergangenen Jahren vor allem in den Sommermonaten regelmäßig in den Nachrichten zu sehen. Hohe Temperaturen begünstigen dabei Trockenheit und auch das Waldbrandrisiko. Doch in sozialen Medien wird nahegelegt, dass kein Naturphänomen, sondern menschliche Manipulation dahintersteckt. So verbreitet sich aktuell ein Video, in dem zu sehen ist, wie eine Person auf einem Quad nachts über einen Waldweg fährt und mit einer Art kleinem Flammenwerfer die Bäume und Büsche am Wegrand in Brand steckt. «“Klimawandel“ in Aktion erwischt», heißt es in einem Posting auf Facebook dazu. Doch die Szene zeigt eigentlich etwas ganz anderes.

Bewertung

Das Video wurde von einer US-Firma veröffentlicht, die sich auf kontrollierte Brände spezialisiert hat. Dieses Vorgehen soll Brandgefahr verringern und zur Erhaltung eines gesunden Ökosystems beitragen. Mit dem Klimawandel hat das nichts zu tun.

Fakten

Eine Bilderrückwärtssuche mit einem Screenshot führt zum Ursprung des Videos. Es wurde am 3. März 2024 auf der Facebook-Seite von CFM Fire Managers veröffentlicht. Dabei handelt es sich um ein US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz in Alabama, das sich auf kontrollierte Brände zur Waldbewirtschaftung spezialisiert hat.

In der Videobeschreibung gibt das Unternehmen an, dass es einige Tage zuvor nachts 112 Hektar eines Bestands an Weihrauchkiefern (engl.: Loblolly) niedergebrannt hatte, um die Brandgefahr und «die Möglichkeit des Baumsterbens zu verringern». Weihrauchkiefer, auch Amerikanische Terpentin-Kiefer genannt, ist eine im Südosten der Vereinigten Staaten verbreitete Art.

Es wird jedoch nicht angegeben, wo genau das Video gedreht wurde. Auf Anfragen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nach weiteren Informationen zu diesem Sachverhalt reagierte die Firma CFM zunächst nicht.

Etwas Unrechtmäßiges oder einen Zusammenhang zu einer angeblichen Beeinflussung zeigt das Video somit nicht.

Ein kontrolliertes Feuer im Wald ist eine gängige Praxis – nicht nur bei der Bewirtschaftung dieser Kiefernart, sondern auch allgemein. Bei dieser uralten Methode, die auch außerhalb der Vereinigten Staaten angewendet wird, etwa in Kanada und Frankreich, wird ein bestimmtes Gebiet absichtlich niedergebrannt. Dies trägt unter anderem dazu bei, die Gefahr von unkontrollierten Waldbränden zu verringern, da dabei brennbare Abfälle wie totes Holz entfernt werden, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.

Obwohl kontrollierte Verbrennungen nicht völlig sicher und manchmal Gegenstand von Diskussionen sind, können sie dazu beitragen, einen gesunden Lebensraum für die Pflanzen und Tiere in dem betreffenden Gebiet zu erhalten. Darüber hinaus nutzen Feuerwehrleute die Methode manchmal, um einen bereits ausgebrochenen Brand unter Kontrolle zu bringen.

Bereits in der Vergangenheit wurden schon Aufnahmen eines kontrollierten Feuers als vermeintlicher Beleg dafür verbreitet, dass Waldbrände oder gleich die Erderwärmung und der Klimawandel künstlich erzeugt werden. Dazu hat die Deutsche Presse-Agentur (dpa) etwa einen französischsprachigen Faktencheck veröffentlicht.

Brandstiftung spielt bei Waldbränden immer wieder eine Rolle. Wissenschaftlich unumstritten ist aber auch, dass der Klimawandel Waldbrände generell begünstigt. Einen direkten Zusammenhang mit einzelnen Waldbränden nachzuweisen, ist laut Experten zwar schwierig. Fest steht aber: Durch den Klimawandel gibt es mehr heiße Tage.

Hitze allein löst zwar noch keine Waldbrände aus. Aber hohe Temperaturen, Trockenheit, geringe Luftfeuchtigkeit und Wind können das Risiko für Waldbrände steigern. In Südeuropa, dem Norden Eurasiens, in den USA und Australien haben die Wahrscheinlichkeit von Bränden und die verbrannten Flächen wegen des Klimawandels zugenommen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Tage mit hoher Waldbrandwarnstufe auch in Deutschland deutlich gestiegen.

(Stand: 19.3.2024)

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Klimawandel, Umwelt

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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